In Frankfurts Fußgängerzone: Erste deutsche Stadt hängt Ramadan-Beleuchtung auf

Am 10. März abends werden Schriftzüge, Sterne, Halbmonde und die orientalischen Laternen leuchten

Am 10. März abends werden Schriftzüge, Sterne, Halbmonde und die orientalischen Laternen leuchten

Foto: Reinhard Roskaritz
Von: Stefan Schlagenhaufer

Goldene Sterne, leuchtende Halbmonde, bunte orientalische Fanoos-Laternen, riesige verschnörkelte Schriftzüge „Happy Ramadan“.

Religiöse Beleuchtungen kennen die Deutschen bisher nur vom christlichen Weihnachten. Jetzt bekommen die Muslime ihre eigenen prächtigen Lichterketten. Zu Ramadan (10. März bis 9. April).

Frankfurt am Main (Hessen) ist nach eigenen Angaben die erste Stadt in Deutschland, die eine solche Beleuchtung aufhängen lässt. Direkt an der Alten Oper. Vorbild ist dabei London, die 2023 eine Ramadan-Beleuchtung nahe des berühmten Piccadilly Circus eingeweiht hat.

Vorbild für die Frankfurter Beleuchtung ist London, die die Ramadan-Lichterkette das erste Mal 2023 am Piccadilly Circus aufgehängt hat. Die Beleuchtungen haben die ähnliche Größe

Vorbild für die Frankfurter Beleuchtung ist London, die die Ramadan-Lichterkette das erste Mal 2023 am Piccadilly Circus aufgehängt hat. Die Beleuchtungen haben die ähnliche Größe

Foto: REUTERS

In sechs Tagen beginnt das höchste religiöse Fest der Muslime. Seit den Montag-Morgenstunden fahren in Frankfurt Lastwagen im Auftrag der Stadtregierung auf, Arbeiter packen die Sterne und Halbmonde aus, ziehen die Beleuchtungen nach oben, schließen sie ans städtische Stromnetz.

2023 hatten unter Federführung der Grünen, der SPD und des grünen Dezernats für Diversität und Antidiskriminierung die Stadtführung einen Antrag gegen die Stimmen der CDU durchs Parlament gebracht, in Frankfurt erstmalig eine Ramadan-Beleuchtung aufzuhängen.

Begründung: „In Frankfurt am Main leben zwischen 100 000 bis 150 000 Muslime, diese machen fast 15 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.

Seit dem Antrag, der nicht groß öffentlich wurde, wurde es auch rathausintern still darum. Viele Politiker in Frankfurt sind deshalb völlig überrascht vom Aufbau.

Mit einem Kran wird das Eingangsschild zur Ramadan-beleuchteten Fußgängerzone hochgezogen

Mit einem Kran wird das Eingangsschild zur Ramadan-beleuchteten Fußgängerzone hochgezogen

Foto: Reinhard Roskaritz

Im Antrag der Grünen heißt es: „Mit der Schmückung während des Ramadans setzt die Stadt Frankfurt ein wichtiges Zeichen für muslimisches Leben und wertschätzt dabei die Menschen muslimischen Glaubens in dieser Stadt.“

Frankfurts Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (59, Grüne), unter deren Leitung die Lichter installiert wurden, sagt: „Es sind Lichter des Miteinanders, gegen Vorbehalte, gegen Diskriminierungen, gegen antimuslimischen Rassismus und auch gegen Antisemitismus.“

Laut BILD-Infos wird die Ramadan-Beleuchtungen an fünf riesigen Stahlseilen quer über die Fußgängerzone aufgehängt. Alles wurde neu von der Stadt Frankfurt im Ausland eingekauft. Kostenpunkt: zwischen 50 000 und 100 000 Euro. Zum Vergleich: Die Weihnachtsbeleuchtung in Frankfurt hat 75 000 Euro gekostet.

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