Deutsches Kriegsschiff schießt auf US-Drohne: Blamage für unsere Marine im Roten Meer

Quelle: Dvidshub, Bundeswehr
Von: Julian Röpcke

Unfassbare Doppel-Panne bei der Deutschen Marine vor der Küste des Jemen!

Am Montagabend spielte sich nach Insider-Aussagen und Angaben der Bundeswehr ein Drama rund um die Fregatte „Hessen“ ab, die aktuell im gefährlichen Einsatz im Roten Meer ist: Der Vorfall steht sinnbildlich für den in Teilen desolaten Zustand der deutschen Armee unter Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD).

Peinliche Doppel-Panne für Pistorius

▶︎ Die Radar-Systeme des deutschen Kriegsschiffs erkannten eine über ihr kreisende Drohne fälschlicherweise als feindlich. Die „Hessen“ feuerte daraufhin zwei Raketen auf sie ab.

Noch vor acht Tagen besuchte Boris Pistorius die „Hessen“ in Griechenland

Noch vor acht Tagen besuchte Boris Pistorius die „Hessen“ in Griechenland

Foto: Michael Fischer/dpa
Eine Drohne vom Typ MQ-9 Reaper der US-Armee

Eine Drohne vom Typ MQ-9 Reaper der US-Armee

Foto: picture alliance/dpa/CTK

▶︎ Doch in Wirklichkeit handelte es sich bei dem unbemannten Fluggerät um eine US-amerikanische Drohne vom Typ MQ-9 Reaper (20 Meter Spannweite, 30 Millionen Euro teuer).

Glück im Unglück für die Amerikaner: Beide deutsche Abfangraketen vom Typ SM2 erreichten ihr Ziel aus technischen Gründen nicht, sondern stürzten unverrichteter Dinge ins Meer.

Die Reaper-Drohne fliegt 12 000 Meter hoch. Die maximale Einsatzhöhe der deutschen Flugabwehr-Rakete SM-2 bei über 20 000 Metern.

▶︎ Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Michael Stempfle, bestätigte am Mittwoch, dass die anvisierte und beschossene Drohne zunächst keiner der verbündeten Nationen zugeordnet werden konnte. Daraufhin habe die „Hessen“ versucht, diese Drohne abzuschießen, was aber nicht gelungen sei.

„Der Fall hat sich insofern aufgelöst, als es keine Drohne war, die feindlich war, wie sich aber erst im Nachhinein herausgestellt hat.“

Datenblatt Fregatte „Hessen“ - Infografik

Welchem Land diese Drohne im Nachhinein zugeordnet wurde, sagte Stempfle nicht. Militärinsider Thomas Wiegold enthüllte jedoch die Herkunft und den Typ der Drohne.

Der BMVg-Sprecher betonte am Mittwoch ausdrücklich, dass es vor dem Beschuss eine Abfrage der „Hessen“ bei allen verbündeten Nationen gegeben habe, bei der kein Land eine eigene Drohne im Einsatzgebiet gemeldet habe. Erst später stellte sich dann heraus, dass es sich um eine nicht gemeldete Drohne handelte.

Es ist bekannt, dass Kampfdrohnen der USA in der Region unterwegs sind, die nichts mit dem Einsatz im Roten Meer zu tun haben.

Wehrexperte warnt vor Munitionsproblem

Derweil warnt der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Florian Hahn (CSU) vor einem möglichen Munitionsproblem: „Wir haben jetzt erst auf Nachfrage erfahren, dass offensichtlich ein Teil der Munition der Fregatte ,Hessen’ nicht mehr nachzubeschaffen ist, weil es die entsprechende industrielle Kapazität nicht mehr gibt“, so der Politiker in der WELT.

„Wenn die Bestände also leer geschossen sind, kann die Marine sie nicht mehr nachfüllen – und muss die Fregatte abziehen“, fügte Hahn hinzu. Der Wehrexperte warf der Ampel-Koalition vor, diesen Sachverhalt gegenüber der Opposition seit Monaten verschleiert zu haben. „Das Parlament hat also einen Einsatz beschlossen, ohne zu wissen, dass es offensichtlich ein Munitionsproblem der Fregattenklasse 124 gibt“, sagte Hahn.

Die 143 Meter lange „Hessen“ – gibt es ein Munitionsproblem an Bord?

Die 143 Meter lange „Hessen“ – gibt es ein Munitionsproblem an Bord?

Foto: Sina Schuldt/dpa

Einen Tag nach dem Drohnen-Drama am Montag konnte die Bundeswehr am Dienstag erfolgreich zwei Drohnen der Huthi-Rebellen über dem Roten Meer abschießen.

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