Lehrer-Präsident: Mehr Migranten, schlechtere Schul-Leistung

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands Heinz-Peter Meidinger (68)

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands Heinz-Peter Meidinger (68)

Foto: SZ Photo
Von: Carl-Victor Wachs

WARUM sind deutsche Schulen im internationalen Vergleich bloß so schlecht (Platz 30)? Eine aktuelle Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung (Uni München) zeigt: 23,8 Prozent aller Schüler „erreichen keine grundlegenden Fähigkeiten, die in der Schule vermittelt werden sollen“.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger (68), redet in BILD Klartext: „Eine entscheidende Ursache für den Leistungsabfall an Grundschulen ist der in den letzten 10 Jahren um über 50 Prozent gestiegene Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund.“ Je höher deren Anteil, so Meidinger, „desto niedriger, zumindest tendenziell, das Leistungsniveau – das haben PISA-Begleituntersuchungen gezeigt.“

Meidinger unterstrich außerdem: „Wenn ein großer Teil der Klasse dem Unterricht überhaupt nicht mehr folgen kann, muss die Lehrkraft die Ziele natürlich absenken. Auch das Leistungsniveau der Kinder ohne Migrationshintergrund sinkt dann.“

Hat es manchmal schwer, das Thema Bildung an de Kabinettstisch zu bekommen: Ministerin Bettina Stark-Watzinger (54, FDP)

Hat es manchmal schwer, das Thema Bildung an den Kabinettstisch zu bekommen: Ministerin Bettina Stark-Watzinger (54, FDP)

Foto: Sven Hoppe/dpa

Die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (54, FDP), so Meidinger, sei „eine Königin ohne Land, weil die eigentliche Schulpolitik in den Ländern gemacht wird.“

Auch im Hinblick auf die 200 000 ukrainischen Schüler im Land zeigte Meidinger sich skeptisch, „ob da die dauerhafte, erfolgreiche Integration ins deutsche Schulsystem gelingt, wenn sich die Bedingungen nicht verbessern.“

Stark-Watzinger kennt das Niveau-Problem, sagte BILD mit Blick auf das miese Abschneiden der deutschen Schulen: „Diese Entwicklung ist alarmierend und macht den großen Handlungsbedarf deutlich. Wir brauchen moderne Schulen, mehr Lehrer und digitaleren Unterricht.“

Stark-Watzinger betonte, mit dem Startchancen-Programm wolle sie „den großen Hebel ansetzten“, um nachhaltig für bessere Bildungschancen in Deutschland zu sorgen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.