Corona-Warn-App: Impfstatus wird an Farbe erkennbar sein

Karl Lauterbach verrät ein neues Update für die Corona-Warn-App. Unterschiedliche Farben geben künftig unterschiedliche Rechte. In China gibt es dieses System bereits.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)Imago/Jürgen Heinrich

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigt seine umstrittenen Corona-Pläne für den Herbst. Kritik gibt es vor allem an dem Vorhaben, nur frisch Geimpfte von der Maskenpflicht zu befreien. Damit würden auch Menschen, die zum jetzigen Zeitpunkt bereits dreifach oder auch vierfach geimpft sind, rechtlich mit Ungeimpften gleichgestellt. Dass sich Menschen ab Herbst in der Folge alle drei Monate extra impfen lassen, um von der Maskenpflicht befreit zu werden, glaubt Lauterbach aber nicht. Er schreibt, der Gedanke sei „abwegig“. Und weiter: „Kein Arzt macht das, kein Mensch will das.“

Lauterbach bleibt bei seinem Vorhaben, verteidigt das neue Infektionsschutzgesetz und bekräftigt: „Wenn im Herbst vor Infektion schützende Impfstoffe vorliegen, sollten sie auch für Geimpfte einen Vorteil bringen. Auf Maske im Innenraum kann man im Herbst nicht verzichten. Für die frisch Geimpften wäre eine Ausnahme vertretbar.“

Karl Lauterbach: „Auf der CWA ist eine andere Farbe des Zertifikats vorgesehen“

Sollten allerdings zu viele Menschen von dieser Ausnahme Gebrauch machen, „würden wir die Regel ändern und machen die Ausnahme dicht“, hatte Lauterbach angekündigt. Eine „allgemeine Maskenpflicht im Innenraum oder Test wäre dann Konsequenz“. Zuvor hatte der Gesundheitsminister zur Maskenbefreiung für frisch Geimpfte gesagt: „Das ist dann sicherlich Anreiz für den ein oder anderen, darüber nachzudenken, ob er sich impfen lassen möchte.“

Kritiker befürchten in diesem Zusammenhang, dass es für Gastronomen, Kinos und weitere betroffene Einrichtungen schwierig bis unmöglich werde, schnell und unkompliziert zu überprüfen, wie oft ein Besucher bereits geimpft wurde. Und ob er somit eine Maske tragen muss oder nicht. Lauterbach widerspricht: „Dass ‚frisch geimpft‘ nicht kontrolliert werden kann, ist auch falsch, auf der CWA (Corona-Warn-App, Anm. d. Red.) ist eine andere Farbe des Zertifikats vorgesehen. Einfacher als früher 2G+.“

„Trotz vier Impfungen und Paxlovid hatte ich stärkere Symptome“

In China gibt es das System mit verschiedenen Farben bereits. Hier spielen sogenannte „Health Code“-Apps eine entscheidende Rolle. Die Apps erstellen Bewegungsprofile und zeigen den Gesundheitszustand an. Je nach Farbe haben die Nutzer und Nutzerinnen dann unterschiedliche Rechte. So erlaubt ein grüner Code freie Bewegung, Orange und Rot bedeuten bis zu zwei Wochen Quarantäne. Das berichtet der öffentlich-rechtliche Sender ORF.

Unterdessen befindet sich der Gesundheitsminister nach seiner Corona-Infektion auf dem Weg der Besserung. Es gehe „langsam aufwärts“, so Lauterbach. Dennoch sei Covid-19 „keine Kleinigkeit. Trotz vier Impfungen und Paxlovid hatte ich stärkere Symptome als erwartet.“

Unklar ist aber weiterhin, wann sich Lauterbach die vierte Impfung geben ließ. Das Bundesgesundheitsministerium verweigert diese Auskunft. Ein Sprecher: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir nicht in Details zu medizinischen Angelegenheiten gehen können.“