Gesundheitsminister-Beschluss: Neue Regeln für Corona-Tests

Lauterbach: Omikron 85 Prozent weniger gefährlich als Delta

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (58, SPD)

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (58, SPD)

Foto: Kay Nietfeld/dpa
Von: BURKHARD UHLENBROICH

Jetzt steht es fest: Nicht mehr alle per Corona-Schnelltest positiv Getesteten sollen einen PCR-Test bekommen! Und: Die Gesundheitsminister der Länder sprechen sich für eine Impfpflicht aus – abgesehen von Bremen.

Bei der Konferenz (GMK) am Samstag mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (58, SPD) haben die Landesminister nach BILD-Informationen die Einführung einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht für Patienten und Pflegekräfte befürwortet.

Dazu brauche man jetzt klare Richtlinien zur Umsetzung und Übergangszeiten. Dies sehe man als ersten Schritt hin zu einer allgemeinen Impfpflicht, die so bald wie möglich beschlossen werden sollte.

Lauterbach präsentierte neue Zahlen und Fakten:

► Die Höhe der Welle wird voraussichtlich am 15. Februar erreicht sein; mit einer maximalen Belastung von 5000 Intensivbetten und täglich 400 000 Fällen als Höchstwert.

► Es solle keine Verschärfungen der Corona-Maßnahmen, aber auch keine Lockerungen geben.

► Der aktuell verkürzte Genesenen-Status auf drei Monate sei eher zu lang als kurz.

► Omikron sei 85 Prozent weniger gefährlich als Delta.

► Laut einer Studie in Israel liege der Schutzfaktor der 4. Impfung in Pflegeeinrichtungen bei nur bei 60 Prozent.

BILD-Politik-Chef Jan Schäfer„Lauterbach trägt zur Verunsicherung bei“

Quelle: BILD

Entlastung der Labore

Die Gesundheitsminister wollen die Labore vor Überlastung schützen. Deshalb soll bei roter Corona-Warn-APP nicht mehr mit PCR getestet werden, sondern mit einem qualitativ hochwertigem Antigentest.

Darüber hinaus soll geprüft werden, ob bei Vorliegen eines positiven Antigen-Testergebnisses ohne vorliegende Symptome auf einen Bestätigungs-PCR-Test verzichtet werden kann. Stattdessen sollte eine Nachtestung mit einem zweiten Antigentest eines anderen Fabrikats erfolgen. Ebenso das Freitestung aus der Quarantäne.

Die Laborkapazitäten seien endlich, sagte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne in Magdeburg nach der Schaltkonferenz.

Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (59, SPD)

Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (59, SPD)

Foto: Ronny Hartmann/dpa

PCR-Test im Gesundheitswesen und der Pflege

PCR-Tests sollen unbedingt weiterhin für Personal in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen sowie Hochrisikopatienten und Personen mit dem Risiko schwerer Krankheitsverläufe bereitstehen.

„Da soll der Zugang zu PCR-Tests erhalten bleiben. Für alle anderen Personen, die keine Symptome haben und ein positives Antigentest-Ergebnis vorweisen können, soll auf eine Bestätigung per PCR verzichtet werden“, so Grimm-Benne.

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