Gas und Strom sollten abgeschaltet werden: Schuldner sprengt sich mit Haus in die Luft – tot

Das Eigenheim wurde durch die Explosionen und das anschließende Feuer schwer beschädigt.

Das Eigenheim wurde durch die Explosionen und das anschließende Feuer schwer beschädigt.

Foto: Christian Rödel
Von: Sven hadon

Stralsund – Ohne Licht und Heizung kurz vor dem Winter – diese schlimme Vorstellung trieb ihn offenbar zur Verzweiflungstat!

Ein 63-jähriger Mann aus Groß Lüdershagen bei Stralsund sprengte sich am Montag mit seinem Haus in die Luft. Er wurde tot in den Trümmern aufgefunden.

Das war passiert: Für 8.30 Uhr hatte sich ein Gerichtsvollzieher vom Amtsgericht Stralsund bei dem Mann angekündigt. Grund: unbezahlte Rechnungen für Gas und Strom. Zusammen mit dem Bevollmächtigten des zuständigen Energieversorgers klingelte er bei dem Alleinlebenden. Sie wollten ihm im Haus das Gas und den Strom abschalten.

Weil er nicht öffnete, wurde die Polizei um Amtshilfe gebeten. Die Beamten riefen den Schlüsseldienst. „Während dieser die Tür öffnen wollte, war zunächst ein Knall zu hören“, so Polizeisprecherin Claudia Tupeit. „Es kam scheinbar zu einer Verpuffung mit starkem Rauch.“

Als sich Einsatzkräfte, Gerichtsvollzieher und Schlüsseldienst aus Sicherheitsgründen von dem Haus zurückgezogen hatten, kam es zu einer zweiten, noch heftigeren Explosion. Im Vorflur des Hauses brach zudem Feuer aus.

Im Hausinneren fand die Feuerwehr schließlich den toten Schuldner mit Brandverletzungen. „Es muss nun noch geklärt werden, wie genau es zu der Verpuffung kam und wer dafür verantwortlich ist“, so Polizeisprecherin Tupeit. „Außerdem muss die genaue Todesursache des Mannes noch ermittelt werden.“

Vermutlich hatte der Mann Benzin ausgeschüttet und angezündet.

Depressiv? Hier bekommen Sie umgehend Hilfe:

BILD berichtet in der Regel nicht über Selbsttötungen, um keinen Anreiz für Nachahmung zu geben – außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst depressiv sind, Selbstmord-Gedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de).

Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.

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