Migration

Tödliche Falle an Polens Grenze

Das Regime des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko schleust weiterhin Menschen nach Europa. In den polnischen Wäldern aber ist für viele Endstation

Es ist vier Uhr früh. Ein Hund bellt in der Ferne, sonst ist es still. Die Temperaturen liegen knapp über dem Gefrierpunkt, die Luft ist feucht. Am Rande eines Feldes, hinter der Böschung, kauern Neda und Abuzar. Seit drei Tagen harrt das iranische Ehepaar in den polnischen Wäldern nahe der Grenze zu Belarus aus. Als Aktivisten sie kurz zuvor hier auffanden, weinten beide. Neda und Abuzar, in ihren Dreißigern, haben Angst. Was mit ihnen als Nächstes geschieht, kann ihnen niemand sagen.