Als sie mit ihrem Teddy am See spielte: Mädchen (9) vergewaltigt – Angeklagter schweigt

Seydou N. (27), hier mit seinem Verteidiger, schweigt. Er war von Passanten in Tatortnähe gestellt worden

Seydou N. (27), hier mit seinem Verteidiger, schweigt. Er war von Passanten in Tatortnähe gestellt worden

Foto: Siegbert Heiland

Julia ist neun. Vor einem Vierteljahr war sie noch ein fröhliches Kind. Heute plagen sie Angstzustände, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen. Ihr Anwalt: „Sie leidet unter Waschzwang, traut sich nicht allein aus der Wohnung.“

Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) – Der Mann, der dafür verantwortlich sein soll, sitzt seit Freitag auf der Anklagebank. Wegen Vergewaltigung und illegalen Waffenbesitzes.

Mit einfühlsamen Worten redete die Vorsitzende Richterin dem angeklagten Seydou N. (27) ins Gewissen: „Wenn Sie es getan haben und gestehen, ersparen Sie dem Mädchen die Vernehmung.“ – Doch der Angeklagte schweigt.

So schilderte Staatsanwältin Julia Legner (52), was aus Sicht der Anklage am Pfingstsonntag in Roßlau passiert ist: „Das Mädchen war morgens mit ihrem Teddy unterm Arm zum Spielen an den Elbwiesen.“ Der Mann aus dem Niger sei auf seinem Rad vorbeigekommen.

Die Anklägerin: „Er sagte zu ihr ‚Schönes Baby, schönes Baby‘. Als die Geschädigte ihm erklärte, er solle sie in Ruhe lassen, stieß er sie zu Boden. Er leckte ihr Gesicht ab und drohte ‚Ich töte dich‘, als sie schrie und sich wehrte.“ Der Mann soll Julia auch noch die Luft abgedrückt haben. Im Rucksack habe er ein verbotenes Butterflymesser, das später von der Polizei sichergestellt worden sei. Und dann das Entsetzliche. Die Staatsanwältin: „Der Angeklagte vollzog den Beischlaf mit dem Kind. Mit ihren 28 Kilo hatte sie keine Chance gegen den Erwachsenen, der 80 Kilo wiegt.“ Der Asylantrag des Afrikaners war abgelaufen. Seine Duldung wäre in der Woche nach der Tat ausgelaufen. Prozess wird fortgesetzt.

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